Es gibt Gerüchte (pälzisch: fäik nuus ), dass die Praxis geschlossen wäre. Das stimmt nicht. Wir sind für unsere Patienten auch jetzt da.
Wir Therapeuten haben uns schon früh in der Corona-Krise Gedanken um unsere Patienten gemacht. Unsere vielen Langzeit-Patienten kennen wir ganz gut. Wir wissen um ihre Einschränkungen, die Vorerkrankungen und oft auch noch mehr über ihre Lebenssituation. Dann das neue Virus.
Gegen das Virus "SARS-CoV-2", ein Corona-Virus, gibt es keine Impfung, und es gibt auch keine erprobte Therapie oder Medikamente gegen die Krankheit "Covid-19".
In China lernte man, welches die Risiko-Gruppen sind (siehe vorherige News-Einträge). Die Ansteckungsgefahr ist wohl stärker als beim Influenza-Virus. Das Gesundheitsamt kommt nicht dazu, unsere Fragen zu beantworten.
1 + 1 zusammen zählen. Wir haben sehr viele Patienten, die zur Risiko-Gruppe gehören. Das Virus ist hochansteckend und hochansteckend schon viele Tage vor Ausbruch der Krankheit.
1 + 1 = Verdammt ... , wenn sich Patient XY infiziert, wird er das nur mit viel Glück überleben.
Jetzt wollen wir nicht behaupten, unsere Praxis sei ein Kindergarten, eine Schule oder Kneipe - aber die Ansteckungsgefahr ist im normalen Praxisbetrieb ähnlich hoch. Was tun? Abgesagt hatte "wegen Corona" noch niemand. Wir haben uns dann einfach gefragt, "wenn aus meiner Familie jemand in der Situation wie Patient YZ wäre - was würden wir raten/wie entscheiden? Weiter behandeln, oder besser erst einmal die Bahandlungen pausieren?"
Damit war die Sache für uns und unser Gefühl klar: Am Montag früh haben wir eine lange Anrufliste. Im Sinne unserer Patienten.
Klar waren uns auch die Konsequenzen für die Mitarbeiter und die Praxis bewußt. Wir werden Kurzarbeit für die Mitarbeiterinnen haben und einen viel höheren hygienischen und organisatorischen Aufwand. Seit Montag Nachmittag gibt es auch bindende Handlungsrichtlinien für Physiotherapeuten in Zeiten des neuen Virus.
Wir haben den Patienten mit einem hohen Risiko bei einer Infektion dringend empfohlen, die laufenden Behandlungen zu pausieren. Im Sinne der Patienten. Da wir mit unserer Spezialisierung sehr viele Patienten mit einem höheren Risiko haben, trifft uns (Mitarbeiter und mich) das sehr stark. Aber lieber Kurzarbeit und Verluste, als nur einen Patienten, der sich vielleicht bei uns ansteckt.
Patienten, die kein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit im Falle einer Infektion haben, behandeln wir nach wie vor.
Diesen Patienten müssen wir jetzt ein paar Fragen zu Kontakten mit Infizierten stellen, oder zu einem Aufenthalt in Risikogebieten.
Patienten mit Erkältungssymptomen bitten wir, die Termine bis zum Abklingen der Symptome zu verschieben.